Die Puna ist eine Region in den Anden Südamerikas, die sich durch ein Hochplateau in Höhen von etwa 3.500 bis über 4.500 Metern über dem Meeresspiegel auszeichnet. Sie ist besticht durch atemberaubende Szenerien: karge Landschaften, alpine Wüsten, ausgedehnte Salzwüsten, undurchdringliche Täler sowie zahlreiche kristallklare Lagunen und Flüsse.
In Quechua, der Sprache der Ureinwohner, heisst die Puna hohes Land oder unbewohnt, was die Puna ziemlich treffend beschreibt.
Sie ist außerdem bekannt für sein extrem raues Klima mit großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sowie seine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt, die an die extremen Bedingungen angepasst ist.
Die Region beherbergt indigene Gemeinschaften, die seit Jahrhunderten in Einklang mit ihrer Umgebung leben.
Es ist ein Ort von rauer Schönheit und wildem Charme
Inhaltsverzeichnis
3-Tages Tolar Grande Tour: ab in die Puna
Startpunkt für den Tolar Grande-Trip ist Salta. Mehr Infos zur Stadt und anderen Ausflügen in der Umgebung findest du hier: Salta: Sehenswürdigkeiten & Highlights im vielleicht schönsten Teil Argentiniens
Wir buchen eine Tour für die Puna und brechen mit Guide in einem Pick up (und noch zwei anderen) von Salta aus Richtung Wüste auf:
Tag 1: Anreise in die Puna Hochebene
Die Reise in die Puna startet um 6:30 Uhr und führt von Salta. Während die Landschaft von saftig grün immer karger wird. Riesige Kakteen ragen links und rechts der Straße empor.
Dann erreichen wir das Quebrada del Toro und das El Toro -Viadukt, wo auch der Tren a las Nubes fährt (allerdings leider nicht, als wir vor Ort waren, auf Grund von Wartungsarbeiten).
Am Weg halten wir später bei einem sieben färbigen Berg – die Landschaft ändert sich von Minute zu Minute und es ist einfach nur atemberaubend.
Danach ein Stopp in einem kleinen Museum. Hier liegen Inca-Bemalungen, ein altes Skelett und andere schräge Dinge.
Das nächste Highlight sind die Tastil Ruinen: karge Berge, Kakteen und Ruinen der Incas, soweit das Auge reicht.
Mittags stoppen wir in San Antonio de los Cobres, einem Dorf auf 3750m mit etwa 3700 Einwohnern. Cobres bedeutet Kupfer, der Name kommt von dem hohen Vorkommen in der Gegend, entsprechend sind die Berge sehr rot und die Bevölkerung lebt hauptsächlich vom Abbau.
Zum Mittagessen gibt es einfache, lokale Küche, wie etwa Lama-Milanese (Schnitzel aus Lama-Fleisch).
Dann geht es über den Abra de alto Chorrillos, einen hohen Andengebirgspass auf 4560 m Höhe. Hier wirst du auch spüren, dass die Luft bedeutend dünner wird.
Tipp: nicht zu schnell bewegen, und falls du wie ich recht anfällig bist und auch Kopfweh bekommst: einfach abwarten, sobald ihr wieder in tiefere Lagen fahrt, geht das auch wieder besser.
Weiter geht es – und dann wechselt es sehr schnell von grün auf total karge Landschaft in rot. Und immer wieder sieht man Lamas und die noch zierlicheren Vikunas.
Einmal durch die einzigartige Laberinto-Wüste, die aus Ton, rosa Erde und Gipskristallen besteht.
Danach liegt noch eine Strecke vor uns bevor wir in Tolar Grande ankommen. Dort bestaunen wir den Sonnenuntergang im Wüstendorf und checken in unser kleines, feines Familien-Quartier ein.
Danach gibt es Essen in einem Restaurant mit nur vier Tischen: Eintopf, sehr typisch für den Norden Argentiniens.
In der Nacht fahren wir noch zuerst zur Sternwarte, wo wir Sternbilder sehen, die ich noch nie gesehen hatte und danach noch weiter in die Puna. Dort starren wir auf den Himmel und die Milchstraße. Selten hat man die Möglichkeit, so viele Sterne zu sehen.
Tag 2: Naturschönheiten in der Puna
Der Tag beginnt mit einer Erkundung der roten Berge und einer versteckten Höhle. Nix für Leute mit Platzangst.
Das Gebirge rundherum ist wieder ganz anders als alles davor und ich könnte einfach nur stundenlang hier sitzen und schauen. Die absolute Ruhe.
Nach dem Mittagessen verbringen wir etwas Zeit in Tolar Grande.
Tolar Grande, wo wir auch schlafen, ist ein Dorf in der Puna-Region von Argentinien, bekannt für seine abgelegene und schwer zugängliche Lage. Die Anreise erfolgt ausschließlich über unbefestigte Straßen. Das Dorf ist von imposanten Berggipfeln und weiten Salzwüsten umgeben, sowie von vulkanischen Formationen und trockenen Wüstenlandschaften.
Tolar Grande – inmitten der atemberaubenden Landschaft der Anden
Die Menschen hier führen oft ein einfaches Leben und sind eng mit der Natur verbunden.
In Tolar Grande gibt es einige einfache Unterkünfte wie Gästehäuser und Herbergen, die den Besuchern eine grundlegende Unterkunft bieten. Es gibt auch Restaurants, aber die Auswahl ist sehr begrenzt. Insgesamt ist Tolar Grande ein Ort für Reisende, die die Abgeschiedenheit und die unberührte Natur der argentinischen Puna erleben möchten.
Ursprünglich wurde Tolar Grande aufgebaut, da hier Borax Vorkommen sind und abgebaut wurden. Zu Zeiten des Abbaus wurde auch die Eisenbahn-Verbindung hier her ausgebaut, die heute allerdings nur noch rostig und wie in einem Western-Film, ganz verlassen in der Stadt thront.
Nach dem Nachmittag in Tolar Grande geht es zum nächsten Highlight der Puna: den zweitgrößten Salinen der Welt, de Arizaro Salt Flats mit 1600 km², und den Vulkankegel (Cono de Arita). Der einsame Fels in der Salzwüste ähnelt einem riesigen Vulkankegel und ist ein faszinierendes Naturwunder. Festes Schuhwerk ist hier spätestens sehr gefragt, denn das Salz – der gesamte Boden – ist schroff, hart und aufgebrochen.
Ein wahres Naturwunder und eine absolut surreale Landschaft.
Wir bleiben hier um den Sonnenuntergang zu genießen und kehren dann zurück nach Tolar Grande. Am Weg sehen wir immer wieder Vikunas. So süß.
Geschlafen haben wir wieder in Tolar Grande und gegessen auch wieder in dem kleinen, netten Restaurant. Soviel Auswahl gibt es ja vor Ort auch nicht.
Tag 3: Ojos de Mar und Teufels-Wüste / Desierto del Diabolo
Wir starten den Tag und fahren zu einer kristallklaren Salz-Lagune.
Leider sind die Flamingos im Jänner nicht hier, vielleicht habt ihr ja mehr Glück. Aber die Ruhe, die Landschaften – es ist einfach nur unglaublich atemberaubend. Die Ojos de Mar, eine faszinierende Quelle inmitten der Wüste.
Dann geht es schon wieder Richtung Salta. Auf dem Rückweg führt unsere Route durch die beeindruckende Quebrada del Toro, mit beeindruckenden Ausblicken und die Teufelswüste / Desierto del Diabolo.
In San Antonio de los Cobres hatten wir wieder unser Mittagessen, so viele Dörfer gibt es am Weg nämlich nicht, und danach bleiben wir immer wieder an beeindruckenden Landschafts-Aussichtspunkten stehen.
Ein Stopp wird auch noch an einer speziellen Stelle gemacht, um Pacha Mama zu danken, dass sie uns beschützt hat in dieser harschen Gegend. Ein Vikunja schaut noch zum Abschied ums Eck …
Am späten Nachmittag kommen wir wieder in Salta an.
Danke an unseren Guide Victor, der uns nicht nur mit einer einmaligen Musik-Playlist unterhalten hat, sondern auch so viel von der Gegend, die sein Herzblut ist, erzählt hat und uns sicher durch diese drei Tage gefahren hat.
Nicht vergessen
- warme Kleidung:
Vor allem für die späteren Stunden. Durch die karge Landschaft, weht auch der Wind scharf über die Böden.
Funktions-Wäsche schadet nicht, aber es ist keine High-Tech Ausrüstung notwendig. - Stirnlampe:
Falls du zeitig oder spät noch eine Runde durch das Dorf spazieren möchtest, wirst du die gut brauchen können. Außerdem auch in der Höhle in den roten Bergen. - Snacks:
Es gibt weder Supermärkte noch andere Möglichkeiten Snacks zu kaufen. Lediglich in San Antonio de los Cobres, wo auch zum Mittagessen gehalten wird, kann man auch Kleinigkeiten kaufen. Als wir in Tolar Grande waren, hatte die Bäckerei geschlossen und auch die Kioske hatten zu. Falls du also in den drei Tagen auch mal Snacks, etwas Süßes oder etwas Bestimmtes möchtest: nimm es dir mit! - Festes Schuhwerk:
Man macht keine richtigen Wanderungen in dem Sinn, aber abgesehen von den kühlen Temperturen abends und zeitig in den Morgenstunden, sind auch die Wege um den Cono de Arita sehr schorf und festes Schuhwerk unabdinglich. - Sonnencreme:
Wir befinden uns hier im Hochgebirge und die Sonne tagsüber kann ganz schön stark werden. Guter Schutz ist auf jeden Fall wichtig! - Kamera:
Die Landschaften sind so einmalig. Aber das ist ohnehin selbstverständlich.
Noch mehr allgemeine Infos, die du vor deiner Argentinien-Reise wissen solltest findest du hier:
6 wichtige Dinge die du vor deiner Argentinien Reise wissen musst & viele Tipps
Die beste Reisezeit für die Puna
Die beste Reisezeit für Tolar Grande und die Puna-Region rund um Salta ist normalerweise während der trockenen Jahreszeit, die von April bis Oktober dauert. Während dieser Monate ist das Wetter stabiler, mit klaren Himmeln und wenig Niederschlag, was die Erkundung der abgelegenen Landschaften und Bergregionen erleichtert. Die Tagestemperaturen können während dieser Zeit angenehm mild sein, insbesondere während der Monate Mai bis September, aber die Nächte können kühl bis kalt sein, da die Region hoch gelegen ist.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Puna-Region extreme Temperaturschwankungen erleben kann, insbesondere zwischen Tag und Nacht. In den Sommermonaten von Dezember bis Februar kann es auch in der Puna heiß werden, und es gibt ein höheres Risiko für Regen und Gewitter, was die Straßenverhältnisse verschlechtern kann.
Wir sind im Jänner in der Puna. Tagsüber wird es sehr heiß – bis zu 40°C – und nachts bekommt es um die 5°C.
Transport in der Puna / Touranbieter
Da die Puna ein sehr karges, nahezu unbewohntes Gebiet ist, würde ich dir eine geführte Tour sehr ans Herz legen. Es gibt meist kein Handy-Netz und die Navigation ist für Orts-Unkundige nicht so einfach. Außerdem braucht es für die unbefestigten Straßen einen Allrad-Antrieb, für den Fall, dass ihr überlegt mit einem Mietauto in die Puna zu starten, solltet ihr also auf lange Strecken ohne Begegnungen, Tankstellen, Orten gefasst sein.
Unterschätzt bitte die Straßen nicht, in den drei Tagen als wir vor Ort waren, haben wir zwei Unfälle mitbekommen.
Wir hatten uns also für eine geführte Tour entschieden, die ich bei Salta Connection gebucht hatte. Das ist keine Anzeige sondern eine Herzens-Empfehlung. Viele Touranbieter verlangen ein Vielfaches, was mir bis heute nicht erklärbar ist.
Nach vielen Anfragen und Vergleichen war für mich Salta Connection die beste Wahl punkto Preis-Leistung und das kann ich auch nach der Tour nur bestätigen.
Also schaut genau bei eurer Wahl und vergleicht unbedingt!
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