Der Urlaub steht bevor und die Freude steigt! Doch nicht jedem/jeder liegt das Handeln – was in den meisten Urlaubsländern ja eigentlich Pflicht ist… 
Damit ihr euch etwas leichter tut habe ich euch ein paar Tips zusammengeschrieben. Ich hoffe damit kommt ihr so richtig in Feilscher-Laune. 

Und nicht vergessen: in vielen – den meisten – Kulturen ist es tatsächlich total normal und eher unhöflich, wenn man nicht alles gibt beim Handeln! 

 

 

Tips und Tricks zum Handeln… Das kann nie schaden, und ich gebe zu, dass ich in Asien keine Probleme habe, in anderen Ländern wird es schwieriger… in arabischen Ländern zum Beispiel muss man noch viel offensiver sein. Gar nicht so einfach. 

 

Während man in Asien im Normalfall um 20-30% handelt (also Zielpreis des Ausrufungs-Preises), ist es in arabischen Ländern so (Marokko etwa), dass man maximal 50% des Ausrufungs-Preis bezahlen darf. Ziel ist es also, 1/3 bis 1/2 vom zuerst gesagten Preis zu erreichen. 

Das klingt total absurd, und ich hatte auch ein paar Anlaufschwierigkeiten, aber es klappt tatsächlich! 

 

Aber wie?

 

1. Kaufe nicht am ersten Tag. Erst mal auskundschaften was es noch so gibt und welche Preise verschiedene Händler nachfragen. 
2. Lass dich nicht auf die ‚Yes you can have it cheaper but this is better quality‘ Geschichte ein.  Erkundige dich zuerst welche Qualitäten es tatsächlich gibt und vergleiche gut (Schuhe zB haben oft Plastikteile, andere sind ganz aus Leder, Taschen oft bessere/schlechtere Qualitäten an Material und zB Zipp…)
3. Wenn es wirklich ans Handeln geht dann auch unbedingt auf euer Outfit achten! Wenn ihr mit teuren Markenklamotten und goldener Uhr auf den Markt geht… was glaubt ihr? Ist das smart? 
4. Versuchen sich in der Landessprache zu verständigen. Wenn man das nicht kann, zumindest ein paar Sätze lernen, das gibt den Sympathie-Bonus. 
5. Zieh den Bargain-Profi-Joker: Ein Satz der meistens ganz gut funktioniert ‚I’m Air Crew – I’m here every week and when you make a good price i come here more often and bring my crew-members‘ – klingt doof, klappt aber tatsächlich… 
6. Die Taktik. Als Start-Preis immer nochmal 10-20% weniger angeben als man eigentlich zahlen möchte, weil man muss sich Spielraum zum Handeln lassen bzw beiden Seiten! Auch das Gegenüber muss das Gefühl haben dass du mehr bezahlt hast als gewollt.
   Ist man zB in Asien, die Tasche soll €35.- kosten und ihr wollt maximal 25.- bezahlen dann startet ihr mit etwa 19.-, das geht dann weiter bis es am Ende dann 25.- sind. Langsam die Schritte hinauf gehen und der letzte Satz wäre dann etwa ‚okay. so. really… my very last price is 25.-). Danach lenkt er ein oder ihr geht einfach weiter und vermutlich wird er/sie euch nachlaufen. Wenn nicht, einfach beim nächsten Stand wieder probieren. 
   In arabischen Ländern muss man tatsächlich am besten bei 30% des Ausrufungs-Preises starten. Das ist wirklich sehr komisch für uns, aber es ist einfach so. Keine Scheu! 
7. Geh ganz früh einkaufen. Das gilt in allen Ländern in denen man handeln kann so viel ich weiß. Wenn ihr der/die erste KundIn des Tages seid bringt Ihnen das Glück für den ganzen Geschäfts-Tag. Also sagt ihnen ihr seid doch die ersten Kunden also soll er ja einen guten Preis machen sonst hat er kein Glück für den restlichen Tag – natürlich mit einem Lächeln. In Asien könnt ihr sehen, dass sie dann mit den Geldscheinen ihre Ware abklopfen werden als ‚Segen‘.
8. Kauft mehr und billiger. Wenn ihr bei einem Händler mehr auf einmal kauft, wird es auch günstiger. Also wenn ihr etwa vorhabt zB mehrere Tücher, Taschen oder ähnliches als Mitbringsel zu kaufen, auf jeden Fall beim gleichen Händler nehmen und je größer die Menge wird umso kleiner muss der Preis werden. 
9. Freundlich bleiben! Wenn es nicht klappt, dann eben nicht. Ihr konntet auch davor ohne leben! Lasst euch nicht ärgern. 
10. Überlegt euch für euch selbst VOR dem Handeln, was euch das Produkt wert ist. Dann ärgert ihr euch danach nicht wenn ihr auf einen Preis eingestiegen seid, der euch eigentlich zu hoch ist. Ich setzte mir immer einen Preis fest bevor ich weiß was sie verlangen. zB: Ich sehe eine Rattentasche und denke mir ok ‚ich will dich‘… ABER… ‚mehr als 10.- darf sie nicht kosten‘. Das erleichtert dann meist das Verhandeln. Wenn man dann auf 12.- kommt sagt man einfach ‚nein‘ und geht weiter. Meist laufen sie einem dann ohnehin nach. Setzt man sich kein Ziel ist es schwieriger ‚Desinteresse‘ zu zeigen – für mich zumindest. So wird es zum Spiel, ob man es schafft oder nicht. Und ja: ich habe auch schon das ein oder andere zurückgelassen… 
11. Der Deal steht? Dann gilt er auch. Wenn ihr also einen Preis vorschlagt und der Händler geht drauf ein, dann sollte das auch der Deal sein. Dann doch nicht zu kaufen ist meist gar nicht gerne gesehen und sehr unhöflich. 

 

In diesem Sinne: viel Spaß beim Handeln! Je öfter man sich drüber wagt, desto einfach wird es! Versprochen! 

 

Was sind eure besten Handel-Tricks?