Marokko.
Schon ewig stand es auf meiner Bucket-List und endlich habe ich es hier her geschafft!
Nur vier Flugstunden von Wien entfernt ist es das perfekte Zufluchts-Land für unsere kalten Winter. Das Klima ist mild, die Sonne scheint und im Oktober etwa hat es bis zu 27°C – da ist auch baden am Programm!
Nicht nur uns zieht es hier her… denn wenn es bei uns kalt und grausig wird, flüchten auch die Störche in den Süden – und ganz viele davon nach Marokko.
Marrakech ist das beliebteste Ziel im Marokko, aber da gibt es noch wesentlich mehr zu entdecken, ich habe mich also für folgende Route entschieden:
Casablanca – Rabat – Fez – Essaouira – Marrakech – Casablanca
Da der günstigste Flug – in unserem Fall – nicht nach Marrakech sondern nach Casablanca ging, sind wir von dort gestartet (mit der TAP über Lissabon war eine super Option und ein Stop-Over in Lissabon wäre eigentlich auch toll gewesen, leider hat die Zeit dafür nicht gereicht.). Die Flüge sind – wenn man Glück hat – recht günstig mit etwa € 200.- (ab Wien / retour)
Inhaltsverzeichnis
Die Route
Wir haben uns für das Auto entschieden – mehr dazu später.
Casablanca
Die Anfahrt
Parken kann man überall auf der Straße oder in kleinen Parkplätzen. Am besten vorab mit dem Hotel abklären.
Hassan II Moschee
Nicht vergessen: adequate Kleidung! Heißt soviel wie über knielang, Schulterbedeckt und keine zu großzügigen Ausschnitte.
Der Innenraum kann auch von nicht-Islamen besucht werden (gegen Eintritt).
Die Medina
Allerdings… eines von jedem… ich sag’s gleich – viel zu viel und danach könnt ihr die nächsten Wochen kein Marzipan mehr sehen…
Restaurant-Tip
Nach einer weiteren kleinen Runde durch die Stadt ging’s zurück ins Riad zum Umziehen und Abends in DAS Touristenlokal ever. Aber: ich würde jederzeit wieder hin! Und zwar: Rick’s Cafe!!
Schau mir in die Augen, Kleines.
Als Street-Food gibt es meist nur Baguettes – verschieden gefüllt. Noch aus der Zeit der französischen Besetzung. Allerdings hat es wenig bis gar nix mit französischen Baguettes zu tun: wenig knusprig und ja… einfach naja. Kein Highlight. (Nur so als Info – der Vollständigkeit halber 🙂 )
Morocco Mall
Die Unterkunft
Wir kamen spät in der Nacht an und haben uns im super schönen Hotel & Spa le Doge einquartiert – weil ein Riad muss es natürlich sein … ein Traum aus 1001 Nacht.
RABAT
Mit etwa 580.000 Einwohnern die nur 5. größte Stadt des Landes, allerdings Residenz und Regierungssitz des Königs, eine der vier Königsstädte (neben Marrakech, Fès und Meknès) und ist UNESCO Weltkulturerbe.
Die Anfahrt
Theoretisch kann man auch einen Teil in die Medina hinein fahren – wir haben es gemacht: Fazit: wenn man keine Nerven aus Stahl hat definitiv nicht empfehlenswert! Denn plötzlich steht der Esel neben einem, Menschen sind rund um das Auto und ein Umkehren wird so gut wie unmöglich. Parken aber auch. Also definitiv außerhalb parken!
Die Medina und Kasbah Oudias
Im Norden der Kasbah sind die Steinwände blau und weiß bemalt, fast könnte man glauben in Griechenland zu sein… aber wenn der Muezin ruft weiß man wieder, dass man es nicht ist. An der Spitze des ‚Berges‘ – nördlich der Kasbah – ist dann auch ein Park mit ein paar Bänken und Blick auf das Fort und das Meer. Seitlich sieht man auch zum Strand von Rabat, der zum Surfen ganz gut besucht war. Sonst muss einem bewusst sein, dass die Lokals hier verhüllt ins Wasser gehen.
Restaurant-Tip
in dem besten Lokal der ganzen Reise!
Die Unterkunft
Gesamt genügt vermutlich – wenn man es eilig hat – ein Tag in Rabat. Die Altstadt ist allerdings wirklich super schön und ich würde definitiv 2 Tage empfehlen – das hat bei uns genau gepasst.
FES
‚das authentische Marrakech‘ ist.
Die Anreise
Etwa 2,5h von Rabat kommt man gemütlich nach Fes.
Fes ist in zwei Teile gesplittet: einerseits der ‚industrielle Teil‘ und dann der ‚antike Teil‘. Als Tourist hält man sich im Normalfall im antiken, alten Teil der Stadt auf. In ersterem ist Parken auf der Straße kein Problem, im alten Teil kann man nur bis etwa 200m vor den Eingang fahren und dort ist ein großer bewachter Parkplatz. Am besten direkt dort einparken. Wenn viel los ist kann es sein, dass ihr den Schlüssel abgeben müsst, damit sie die Autos umstellen können – also Wertsachen nicht vergessen! Ich hatte immer nur Gewand und co für etwa 2-3 Tage mit und das gesamte restliche Gepäck war im Kofferraum – is ist nie etwas weggekommen. Nur zur Info – aber das muss natürlich jeder selbst entscheiden.
Die Medina
Die Gerbereien
Restaurant-Tip
Crépes sind in ganz Marokko Pflicht beim Frühstück.
Abendessen waren wir auch hier – es gibt kein à la carte, sondern man kann aus drei verschiedenen Menüs wählen. Zu jedem Menü kommen immer zahlreiche kleine Tellerchen, im Grunde wählt man nur zwischen den Fleisch- und Zubereitungsarten. Touristisch aber sehr gutes Essen in einem wirklich spektakulärenPalast gibt es im Ryad Nejjarine.
Die Unterkunft
In Fes kann man wirklich viel sehen und man sollte es sich nicht entgehen lassen, die Stadt auf sich wirken zu lassen. Wir waren drei Tage vor Ort und das war genau richtig. Wenn man möchte, sind aber auch zwei Tage machbar.
Marrakech
Marrakech – die wohl meist-bereiste Stadt von Marokko – bietet unglaublich viel Westliches. Natürlich gibt es die Medina und den Souk mit vielen kleinen engen Gassen, unmengen an Händlern, Esel die durch die Stadt ziehen… aber es gibt auch unglaublich viele westliche Lokale, Bars und Hotels – mehr als in den anderen Städten.
Wie oben schon beschrieben, ähnelt es ein wenig Fes, allerdings tummeln sich in Marrakech so viel mehr Touristen.
Trotzdem gibt es aber natürlich Tolles zu sehen! Ein Highlight ist zB die Koranschule oder der alte Teil vom Souk. Oder auch die tollen, fancy Restaurants. Details dazu habe ich schon hier im Beitrag ‚Marrakech Highlights – was du in der Berberstadt auf keinen Fall verpassen darfst‚ zusammengeschrieben.
Alles in einem Beitrag wäre sonst doch zu viel geworden…
Die Anreise
Leider ist die Strecke von Fes in den Süden nicht ganz so optimal, da man nochmal über Casablanca zurück muss. Von Fes sind es etwa 6,5h. Wir haben uns trotzdem entschieden noch weiter zu fahren und einen ganzen Auto-Tag zu machen, weil der Tag war dann ohnehin schon gelaufen…
Wir sind also direkt an Marrakech vorbei und weitere knappe 2h nach Essaouira. Das ist allerdings Geschmacksache… ob man so lange im Auto sitzen möchte. Allerdings ist die Landschaft tatsächlich auch beeindruckend und es kommt echtes Roadtrip-Feeling auf!
Parken in Marrakech ist von allen Städten die größte Challenge! Wichtigste Regel: Ruhe bewahren! Zweitwichtigste Regel: sich nicht von Fremden zu irgendwelchen Plätzen bringen lassen.
Meist quartiert man sich in der Medina ein – dort ist wieder mal Auto-Verbot – also muss man davor parken; entweder auf der Straße (dort ist selten etwas frei) oder auf einem bewachten Parkplatz – das ist definitiv die Empfehlung! Auch hier gilt: Schlüssel wird abgegeben also Wertsachen mit aus dem Auto nehmen.
Ich fand Marrakech – im Vergleich zu etwa Rabat oder Fes – weniger spanned. Trotzdem gibt es natürlich viel zu sehen. Je nachdem was man vor hat sind 2-3 Tage optimal. Wir waren drei Tage vor Ort, das war mir persönlich mehr als ausreichend.
Essaouira
Die Anreise
Von Marrakech etwa 2h – unbedingt auf die Geschwindigkeit aufpassen – hier haben wir bezahlt und es stehen relativ viele Polizeikonrollen entlang dieser Strecke.
Parken am besten – wenn man in der Medina wohnt – wie wir damals – auf dem großen Parkplatz direkt am Eingang der Medina. Auch dieser ist bewacht und zu bezahlen – allerdings wirklich günstig.
Der Strand
Von anderen arabischen bzw islamischen Ländern kenne ich es so, dass ein Teil öffentlicher Strand ist und es dann meist auch ‚Strandclubs‘ oder Hotelanlagen die nicht einsehbar sind gibt, wo man Tages-Tickets kaufen kann. Aber gut. Auch ok.
Es gibt einige Riads mit Pool – unseres hatte keines – und in den meisten davon kann man auch Tages-Tickets für die Pools kaufen.
Die Medina
Ich habe hier 3 Paar Lederstiefel (je ca 450 dh), Gewürze und Tee gekauft… Was soll ich sagen… Ich bereue nichts!
Der Hafen
Das Hamam – endlich Wellness
Zuerst kommt man in ein Dampfbad, um die Poren zu öffnen, dann wird der ganze Körper eingeseift – mit Aganöl-Seife – und dann geht es zum Srubben!
Hier sollte man nicht wehleidig sein… Mit vollem Einsatz wird der ganze Körper mit einem Ziegenfell-Waschlappen abgeschruppt. Danach abgewaschen – alles, auch die Haare werden gründlich gewaschen, man wird von oben bis unten sauber gemacht –
ich glaub‘ so sauber hab‘ ich mich davor noch nie gefühlt!
Restaurant-Tips
Hier hatten wir tatsächlich einige wirklich tolle Lokale. Mein absoluter Favourit ist das Salut Maroc. Am besten zum Sonnenuntergang hin! Mega schön und sogar mit Live-Musik und View auf’s Meer.
Auch sehr gutes Essen – nicht nur lokale Küche sondern etwas gemischt – gab’s im Dar al Houma. Die Teppiche im ganzen Lokal machen es aber irgendwie witzig.
Wenn man Fisch mag unbedingt zum Fischmarkt – dort sucht man sich einen frischen Fisch oder Meeresfrüchte aus und bringt es dann zu einem der kleinen Lokale direkt daneben, die braten den Fisch und es gibt noch Beilagen dazu. Dort hatten wir ein sehr opulentes Essen um ca. € 10.-
Außerdem sind die Lokale direkt am Hafen – besser gesagt zwischen Parkplatz und Hafen – zu empfehlen! Es sind eher ganz kleine ‚Kioske‘, aber frischer als hier ist der Fisch kaum wo anders.
Will man etwas View und Party, ist das Taros the place to be. Ab den Abendstunden gibt es einen Dancefloor – meist auch mit Live-Musik. Das Essen ist gut und es gibt auch Alkohol (leider sonst eher nicht der Fall).
Die Unterkunft
Wir haben uns ein super schönes Riad gefunden, direkt in der Medina und nur 5 Minuten vom Strand entfernt: das Dar Loulem. In einer kleinen finsteren Gasse klopft man an eine dicke Holztür und dann kommt man
in eine Welt von 1001 Nacht.
Mosaik, frische Blumen, liebevolle Details und großzügige Zimmer. Als Highlight dann noch die Dachterrasse mit Blick auf die Altstadt und das Meer. Was will man mehr?
Ein anderes Riad das ich definitiv empfehlen kann – wir waren dort leider nur essen, aber ich habe auch die Zimmer gesehen – ist das Salut Moroc. Wenn man bunt mag – must do! Direkt am Meer, die Dachterrasse ist wunderschön und es gibt sogar Live-Musik am Abend.
Essaouira war für mich der Platz für die Erholung die man im Urlaub auch mal braucht… also total gemütlich mit sonnen lassen, Essen all day und einfach entspannen. Deswegen waren wir vier Tage hier – war für mich auch genau richtig.
Was soll ich in Marokko anziehen?
Das Auto
Die Straßen sind neu und mehrspurig und verleiten doch auch zum Schnellfahren. Allerdings gibt es immer wieder Geschwindigkeitskontrollen und wir mussten leider auch 2 Mal zahlen . Das kann dann auch schon mal länger dauern, weil sämtliche Daten erfasst werden und händisch ein einseitiges Formular von oben bis unten vom Beamten ausgefüllt werden muss. Ich glaube wir hatten jeweils 20 Minuten gewartet bis wir weiterfahren konnten. Gekostet hat der Pit-Stopp ca. €15.,
Zug
Das Männer Klischee von Marokko
dass ich mich als Frau kein einziges Mal unwohl gefühlt habe.
Leider habe ich von Bekannten auch gehört, dass es ihnen anders gegangen ist. Ich weiß nicht woran es gelegen ist. Wie gesagt – ich hatte auch nie etwas kurzes an und habe mich immer höflich benommen – ich denke wenn man Respekt entgegen bringt kommt es meist auch zurück. Aber natürlich schließe ich nicht aus, dass sich manche Mädls/Frauen auch unwohl fühlen können, dadurch, dass man wirklich sehr viel angesprochen wird.
Aber das ist – meiner Erfahrung nach – in den meisten arabischen Ländern so und wenn man nicht darauf einsteigt sondern einfach (lächelnd oder zumindest nicht unfreundlich) weitergeht passiert auch nix – oder besser gesagt war es bei mir so.
Hier nochmal eine kurze Zusammenfassung für euren Marokko-Aufenthalt:
Was ihr unbedingt getan haben müsst
- Minztee trinken (hier gibt es kaum Kaffee, Minztee hingegen wird immer und überall getrunken)
- ein Foto an einer Mosaikwand machen (davon gibt es unzählige)
- in einem Riad einquartieren
- in den Souks verloren gehen (einfach den Plan / das Navi aus der Hand geben)
- Tajine essen (ein Tongefäß in dem Gemüse/Fleisch langsam gegart werden. hiervon gibt es Fleisch/Fisch/Gemüse Tajine… am besten durchkosten!)
- Sonnenuntergang von einer Dachterrasse in der Medina genießen (siehe oben im Beitrag, entweder am Djemaa el Fna oder/und im Nomad / Café D’Epices / Bazar)
- euch in einem Hamam verwöhnen lassen
- Shoppen
klaissische Shopping-Beute
- Rattan-Taschen
- Bestickte Sommerhüte
- Lederstiefel / Lederstiefletten
- Ledertaschen
- Lampen
- Teppiche
- Gewürze
- Tee
- Marzipan
- Arganöl
Was ihr noch wissen solltet
- falls es euch nicht bewusst ist: Marokko ist ein islamisches Land und demnach gibt es nur in touristischen Lokalen / Hotelanlagen auch Alkohol
- Katzen finden sich überall auf der Straße… an einem Tag habe ich 80 Katzen gezählt…
- A pro pos islamisches Land: entsprechend ist auch das Outfit zu wählen. Marrakech ist sehr aufgeschlossen und touristisch, also werden kurze Hosen und Tops auch akzeptiert (anders als in anderen Städten des Landes), aber angemessen wäre Schulterbedeckt und über knielang (ach ja, bauchbedeckt schließt das übrigens auch ein…). Wie gesagt gibt es keine Probleme wenn man das nicht tut (außer bei Besuchen in heiligen Stätten), aber ja, das muss jeder für sich selbst entscheiden…
- ‚this road is closed‘ ist ein Satz den man öfter hört, wenn man durch die Stadt spaziert. Glaubt nicht jedem, oft stimmen die Infos nicht!
- lasst euch nicht einreden, er zeigt euch wohin es geht – ihr findet es auch so. Es kommt ständig jemand auf euch zu der euch den Weg zu xy zeigen möchte. Am Ende möchten sie aber nur (meist viel zu viel) Geld und werden schnell mal unfreundlich.
In diesem Sinne – Viel Spaß in Marokko!!
Und falls ihr schon wart – was war euer Highlight?
Eine letzte Anmerkung noch:
Warum waren wir nicht in der Wüste?
Das hatte ich öfter gehört… Also hätten wir 3 Wochen gehabt: definitiv!
In 2 Wochen war es für mich aber zu stressig, da man etwa 10h pro Strecke in die Wüste und zurück fährt um dann vor Ort einen Abend inklusive Sonnenuntergang und den Vormittag zu verbringen. Es ist definitiv ein Erlebnis und beim nächsten Mal steht das auf jeden Fall auf der Liste – am besten die Route durch das Atlas-Gebirge nach oben nach Fes – bei Sommertage könnt ihr deren Route durch die Wüste nachlesen – aber in den 2 Wochen war einfach nicht alles möglich und mir war dann die obrige Route am liebsten für unsere zwei Wochen.