Bei jedem Schritt in die Natur, bekommt man weit mehr als man sucht.
In diesem Sinne packt euch zusammen und raus mit euch. Die Stadtwanderwege in Wien sind eine super Gelegenheit – ohne viel zu Planen gibt es vorgegebene Wege die recht einfach und ein perfektes Wochenend-Programm sind.
Dieses Mal am Programm: der Stadtwanderweg 1, der – genau so wie der Stadtwanderweg 5 – durch die Wiener Weinberge führt. Allerdings nicht am Bisamberg, sondern an der anderen Seite der Donau: vom Nussberg zum Kahlenberg.
Inhaltsverzeichnis
Die Lage
Der Stadtwanderweg 1 startet bei der Endstation der Straßenbahnlinie D im 19. Bezirk und führt dann über den Beethovengang hinauf bis zum Sender am Kahlenberg und zur mehr als sehenswerten Stefaniewarte. Von dort kommt man zum Aussichtspunkt Kahlenberg und spaziert vor dem Kletterpark (wo man natürlich auch einen Halt machen kann) wieder bergab Richtung Heurige in den Weinbergen und zurück zur Endstelle der Straßenbahnlinie D.
Die Tatsache das es Rundwanderwege sind macht es natürlich auch einfach mit dem Auto zum Start/Ende zu fahren, falls man etwas weiter weg wohnt (wie ich).
Die Route ist wirklich schön – besonders, wenn man gerne durch den Wald spaziert. Wir waren unterwegs als es leicht geregnet hat – durch die vielen Bäume war das aber nicht so tragisch (allerdings gibt es natürlich auch Abschnitte ohne Baum-Schutz). Selbiges gilt aber natürlich auch für Sonne bzw Schatten. Super nett also auch wenn die Sonne scheint und man ist immer wieder von den Bäumen geschützt.
Die Highlights
Abgesehen vom Spazieren und der unglaublichen Aussicht immer wieder, gibt es am Stadtwanderweg meiner Meinung nach zwei Highlights.
Das Nepal Gelände
Eigentlich ein privates Gelände, es liegt allerdings direkt am Wanderweg und man sieht gut hinein. Unzählige Fähnchen wehen im Wind, ein ziemlich spektakuläres Baumhaus ’steckt‘ auf drei Etagen zwischen den Stämmen und am Fluss klappert ein Rädchen. Schwer zu beschreiben. Muss man gesehen haben. Wem auch immer es gehört – er hat sich dort seine ganz eigene kleine Welt aufgebaut. Ich find’s toll – im Baumhaus würde ich sofort schlafen wollen!
Die Stefaniewarte auf dem Kahlenberg
Direkt hinter dem Sender – der nicht ganz so hübsch ist – steht die Stefaniewarte. Gestiftet von der ehemaligen Gattin des Kronprinzen von Rudolf. Auf der Spitze des 484 Meter hohen Hausberg der WienerInnen (dem Kahlenberg) steht die 22 Meter hohe Warte die 1887 eröffnet wurde.
Die Aussicht ist wunderschön -360° über ganz Wien und das Wiener Becken und bis zum Schneeberg (wenn man Glück mit dem Wetter hat). Es sind kaum Leute hier anzutreffen, gar keine Touristen, und das obwohl nur fünf Minuten entfernt das Kahlenberg Restaurant ist, wo sich die Touristen nur so tummeln um eine Aussicht auf die Stadt (natürlich nicht 360°) zu erhaschen.
Eintritt: € 1.-
Aussicht beim Restaurant am Kahlenberg
Hier ist immer viel los, bleiben doch sogar die Hop-on Hop-off Busse stehen. Also definitiv kein Geheimtipp. Aber ein kleiner Stopp zahlt sich – ist es ohnehin am Weg – schon aus!
Die Dauer
Angegeben mit 3-4h ist das auch tatsächlich eine realistische reine Geh-Zeit. Wir haben Foto-Pausen gemacht, waren auf der Stefaniewarte und sind bei 3 Heurigen eingekehrt und waren etwa 6h unterwegs. Also je nachdem was man vor hat entsprechend Zeit einplanen. Reine Geh-Zeit waren vermutlich um die 3 (gemütliche) Stunden in unserem Fall.
Der Weg
Die Beschaffenheit der Wege ist gut, meist Wald-Wege, teilweise auch betoniert.
Die Länge
11 km
Die Heurige
In den Sommermonaten locken vor allem am Kahlenberg wunderbare Buschenschanken und Heurige – perfekt für einen Einkehrschwung mit Blick über Wien und einem Achterl gemischten Satz, der für Wien sehr typisch ist.
Im Gegensatz zum Cuvée (bei dem die fertigen Weine gemischt werden), werden beim gemischten Satz schon beim Anbau verschiedene Rebsorten gemischt und dann gemeinsam weiterverarbeitet. Sehr speziell für Wien und sollte man sich nicht entgehen lassen. Finde ich.
Die Heurigen bzw Buschenschanken sind auch die perfekte Alternative zum Restaurant am Kahlenberg – das kann man sehr gut auslassen, das kann man den Touristen zum Einkehren lassen…
Am Anfang der Wanderroute steht auch, welche Heurige ausgesteckt haben – also welche offen sind. Unbedingt vorher anschauen.
Mayer am Nussberg
Der Klassiker. Mit Liegestühlen in den Weinbergen, Brettljausn, Wein – perfekt für eine Einkehr-Pause.
Wieninger
Etwas kleiner aber ebenfalls mitten in den Weinreben findet man den zweiten alteingesessen Heurigen in Wien. Hier gibt’s auch frische Mehlspeisen wenn man rechtzeitig genug da ist.
Müller
… spaziert man nach dem Wieninger noch etwas weiter sieht man einen kleinen Anhänger am Weg. Dort biegt man in den Weg durch die Weinreben und kommt direkt zu ein paar Heurigentischen mit einer ziemlich beeindruckenden Aussicht.
Weinbau Windischbauer
Noch etwas weiter vom Müller gibt es noch einen kleinen Weg durch die Weinreben. Genau schauen, damit man es nicht verpasst, denn das ultimative Natur-Gefühl gibt es hier. Ja, man sitzt beinahe bei jedem Heurigen bzw jeder Buschenschank zwischen den Weinreben, aber hier ist es tatsächlich der Inbegriff dessen. Aussicht: ebenfalls ziemlich legendär.
Stempelstelle: Josefinerhütte
Kurzum: Ein wunderschöner Nachmittags oder auch Tagesausflug (wenn man es gemütlich angeht). Welche Stadt hat schon so viel Natur, Aussicht und Genuss zu bieten?!
Hast du Lust auf mehr Spaziergänge in Wien bekommen? Der Wiener Wasserwanderweg ist auch ein besonders schöner Spaziergang um die alte Donau, oder auch der Stadtwanderweg 9 durch den grünen Prater – uriger Wald mitten in Wien.
Oder hast du jetzt Lust auf Wein und Weinwandern bekommen? Dann ist ein Wochenende in der Wachau genau das Richtige für dich! Alle Highlights und Tips für die Wachau findest du auch hier.