Merida! Nach einer weiteren Übernacht-Fahrt kommen wir um 7:30 in Merida an und parken unser Gepäck im Hotel, damit wir in die Stadt starten können.
Bei der Nachtfahrt war auch zum ersten Mal etwas ganz Komisches… bewaffnete Männer haben den Bus aufgehalten und sind dann auch durch den Bus gegangen. Haben aber weder nach Geld gefragt noch sonst irgendetwas gewollt. Polizeiuniform hatten sie allerdings auch nicht. Sehr komisches Gefühl war das… aber nix passiert.
An dieser Stelle sei vielleicht Folgendes erwähnt: Immer wenn ich in einen Bus gestiegen bin, habe ich meine Wertsachen aus meiner Tasche gegeben und unter dem Sitz versteckt (mit Tape angeklebt). Nur einen kleinen Betrag habe ich eingesteckt gelassen, falls wir tatsächlich überfallen werden würden, um etwas hergeben zu können.
Aber alles ging gut und wir sind in Merida gut – wenn auch müde – angekommen. Am Wochenende wird in Merida der Hauptplatz für den Verkehr gesperrt und Essens-Stände machen sich breit. Auf einer Seite werden Bühnen aufgebaut. Am Abend wissen wir auch warum: Die Stadt versammelt sich und unter mexikanischen Klängen tanzt die ganze Stadt. Von Kindern bis zu Senioren – jeder schnappt sich eine/n PartnerIn und schon wird getanzt – bestimmt 1.000 Menschen schwingen das Tanzbein bei Sonnenuntergang… mitten am Hauptplatz von Merida.
Danach kommt noch eine professionelle Tanzgruppe mit traditionellen Kleidern und sorgt noch eine Stunde für beste Unterhaltung. Richtig schön.
Geschlaucht geht es ins Bett voller Vorfreude, denn morgen geht`s nach Celestun, zu den Flamingos! juhuuuu!
Es gibt jede Menge Touribus-Anbieter für die Tour zu den Flamingos, man wird direkt vom Hotel abgeholt und inkl Bootstour, Lunch und Rückfahrt ist alles organisiert. NICHT für mich! 🙂
Nachdem es einen öffentlichen Bus nach Celestun gibt, nehmen wir diesen! Billiger, und die Touri-Tour brauche ich sowieso nicht… Also ab in den Bus und los geht’s!
Nach 20 min bleibt er zum ersten Mal im nächsten Dorf stehen und sammelt noch Leute ein… immer mehr steigen ein und letzten Endes stehen am “Gang” bestimmt noch 30 Leute.
In den nächsten 1,5 Stunden bleibt der Bus gefühlte 100 Mal stehen… zum Ein- oder Aussteigen, um Kartons ein- oder auszuladen oder weil der Busfahrer einen Snack wollte… Doch dann sind die Dörfer vorbei und die letzte halbe Stunde geht es in einem durch.
Der Busfahrer schon recht motiviert und schnell unterwegs – nur wie schon mal geschrieben, gibt es bei den Bussen ein Tempolimit – wenn sie schneller fahren, beginnt es laut zu piepsen – und das tat es dann auch… durchgehend… die nächste halbe Stunde… während mein Reisepartner genervt schaut und nur fragt, warum wir nicht “mit dem sch*** Touri Bus gefahren sind” muss ich schmunzeln und beobachte… ich find’s lustig!
Nach gesamt 2,5h (statt 2h mit dem Touri Shuttle) – also halb so wild – sind wir angekommen und gehen auch gleich zum Strand um uns ein Boot zu schnappen.
Celestun. Die Boote fahren allerdings erst, wenn sie mindestens 8 Gäste haben; 2 warteten schon, wir jetzt auch… also Geduld üben, bis der Bootsmann noch 4 andere Interessenten aufgegabelt hat…. nach etwa einer Stunde war es soweit und wir starten in das Naturschutzgebiet – über das Meer in den Mangrovenwald und DA STANDEN SIE… in einem sumpfig braunen Wasser standen die schönen, eleganten Flamingos. Gerti???
Begeisterung! In Gruppen von etwa 20 bis 100 Tieren, stehen sie zusammen und fressen die kleinen Krebstierchen, die ihnen die prächtige Farbe gibt. Ich habe – wie es bei der Reise noch öfter vorkommen wird – extra mein Flamingo-Oberteil angezogen – aber die Tierchen wissen das irgendwie nicht zu schätzen… 😀
Zwischendurch ging es noch in den Mangrovenwald und plötzlich schreit der Guide auf Spanisch und nicht gleich ganz verständlich irgendetwas und deutet hektisch auf das Wasser. Er wirkt recht aufgeregt also muss es ja toll sein – alle starren auf die Wasseroberfläche: es bewegt sich etwas recht Grosses langsam in Richtung Bäume… ach ja: ein Krokodil!!
Etwas mulmig schauen wir ihm nach und hoffen, dass es die Richtung beibehält, denn wir sind auf einer kleinen Nusschale irgendwo in einer Lagune – weit und breit kein anderes Boot und um uns nur der braune Sumpf…. tat es auch! brav!
Nach 2h Bootstour waren wir wieder zurück am Strand. Überwältigt von der Landschaft und den Eindrücken trinken wir noch ein Corona und essen frische Meeresfrüchte, damit wir gestärkt wieder in den public bus steigen können.
Chichen Itza!
Nach einer weiteren Busfahrt – eine Busfahrt die ist lustig, eine Busfahrt die ist schön… oder so… – direkt an den Ruinas angelangt. Diesmal leider ohne spezielle musikalische Untermalung. Anders als bis jetzt strömen hier wirklich viele, vieeele, vieeeeeeele Touristen ein, ist die Hauptpyramide immerhin als eines der neuen sieben Weltwunder erkoren worden! Außerdem ist die Anlage – wie alle anderen Maya Hinterlassenschaften – UNESCO Weltkulturerbe.
Bei 35 Grad geht’s wieder an’s Steine schauen 😉
Die Anlage ist – in meinem Empfinden – nicht ganz so beeindruckend wie Palenque und Monte Alban, aber die große Pyramide ist es. Sie birgt viele Besonderheiten, zB ist im Inneren noch eine zweite Pyramide, die quasi mit der großen “überbaut” wurde. Die kleine Pyramide ist somit von außen nicht sichtbar und seit einigen Jahren leider auch nicht mehr zugänglich. Die meisten Pyramiden sind hier gesperrt und dürfen nicht bestiegen werden, da in vergangen Jahren offensichtlich die Stufen beschmiert und jede Menge Steine als Souvenir eingepackt wurden…
Die Ausrichtung der Pyramide ist auf viele astronomische Details bedacht. Beim Hauptaufgang befinden sich am Beginn zwei Schlangenköpfe. Zur Sonnenwende (2 x im Jahr) macht es durch den Schatten den Anschein, dass die Schlangen von der Pyramide empor kriechen. Die Anzahl der Stufen der gesamten Pyramide beträgt 365 (Tage) (91/Seite und eine als Sockel) und es gibt 52 (Wochen) grosse Abstufungen (13 pro Seite)…
Um halb vier haben wir alles gesehen und es geht weiter nach Playa del Carmen – natürlich im Bus.
Playa del Carmen. Wie schon geahnt, ist das nicht mein Ding… Viele amerikanische Touristen, gezahlt wird meist in US Dollar bzw ist immer alles in US Dollar angeschrieben, die Preise sind doppelt so hoch als bisher und es gibt eine Touri Straße mit überteuerten Lokalen und Souvenir Shops in der die braun oder auch rot gebrannten Touris stolzieren…. wie eine Freundin sagen würde: die Dodlrennbahn.
Der Strand ist dafür – bis auf die Leute – sehr schön: karibisch weiß, elendslang, türkises Wasser. Einen Nachmittag verbringen wir hier und am nächsten Tag geht`s weiter.
Cozumel. Mit einem Moped (jetzt weiß ich: ja, ich hasse Mopeds immer noch!) haben wir einmal die Insel abgefahren. Die ist sehr überschaubar, bietet auf einer Seite viele Riffe und auf der Ostseite Karibikstrände! Am Abend ging`s noch in die Coconut Bar (absolutes MUST wenn in Cozumel!!) und am nächsten Tag weiter nach Tulum.
Tulum. Noch einmal Maya Tempel, diesmal direkt am Meer. Super schön. Der weltberühmte Strand ist allerdings mehr als überlaufen, also haben wir einen Strand daneben ausgewählt. Dort mal die Happy Hour ausgenutzt und den kilometerlangen, ca 150 m breiten, weißen Sandstrand genossen…. TRAUMSTRAND!