Costa Rica – die reiche Küste und auch “die Schweiz Mittelamerikas” genannt – ist, im Gegensatz zu anderen südamerikanischen Ländern, politisch stabil und dementsprechend gibt es deutlich weniger Kriminalität und mehr Tourismus.
So natürlich auch höhere Preise und, auch ein Zeichen dafür, fast alle Preise sind wieder mal in US Dollar angegeben.
Der erste Flug geht nach San Salvador und dort heißt es zuerst einmal umsteigen, weiter nach Costa Rica! Und das Umsteigen war dann sehr exklusiv!
Am Flugfeld geht’s zu einer Propellermaschine… Sitzplätze: 44. Passagiere: ca. 20. Nach der Live-Sicherheits-Demo im Flugzeug gehts los – an das Ruckeln und das Wackeln gewöhnt man sich… nicht. Aber gut angekommen geht’s dann auch gleich weiter – es ist Wochenende und das wollen wir am Montezuma Beach ganz im Süden beginnen, bevor das Lernen dann weitergeht.
Rucksack… nein. danke. 🙂
Also weiter geht’s – 170km, 4,5h Fahrtzeit. Soll ich die Straßen beschreiben? Sagen wir so… das mit dem Lesen hat auf Grund des erhöhten Wackel-Aufkommens nicht funktioniert…. schlafen dito… gut, dann halt hardcore-aus-dem-fenster-schauing.
Hier ist es auf jeden Fall grüner (zumindest weiter von der Straße entfernt, weil direkt daneben ist alles nur grau-braun-staubig). Unmengen an Mangobäumen stehen entlang der Strecke… und dann… waren wir auch schon da! 🙂
Mangobaum
Montezuma Beach – ganz im Süden auf der Halbinsel Nicoya (Pazifikseite) – für seine “laid back” Gemütlichkeit bekannt. Wir checken im Hotel ein und nach der Schlüsselübergabe noch der Satz “und bitte aufpassen, ab ca 4 Uhr Nachmittag kommen die Affen und schmeißen mit Mangos”. Alles klar – da freu’ ich mich drauf!! Und tatsächlich… ein paar Stunden später, sobald die Sonne nicht mehr so heiß ist (denn die geht ja hier immer schon um 6 unter), kommen die Affen vom hintergelegenen Dschungel auf das Hotelgrundstück… sicher über 20 Kapuzineräffchen springen von Ast zu Ast, essen Mangos und werfen diese dann auf alle, die sich da gerade so bewegen… nice!! Eine hat mich um 10cm verfehlt und so ein 0,5kg Teil aus 5m Höhe… da lauf ich lieber! Bei Einbruch der Dunkelheit ist das Spektakel vorbei und alle ziehen wieder weiter… lustig!
Ausserdem gibt es hier unmengen an Leguanen und andere Tierchen, die man bei uns nur im Zoo sieht.
Es wird noch ein bißchen entspannt und Sonntag gehts dann weiter nach Samara… LERNEN.
Kaum in Samara angekommen beziehen wir unser Zimmer im B&B mit Blick aufs Meer. Diesmal haben wir uns gegen eine Hostfamily entschieden, da wir eben dieses günstige Zimmerlein gefunden haben. Shared Bath, aber nachdem wir zur Zeit die einzigen Gäste sind: perfekt 🙂
Zum Thema duschen vielleicht auch noch ein Foto, wie hier ein Warmwasserdurchlauferhitzer ausschaut… Strom und Wasser passen nicht zusammen? Wer sagt das?
Vom Balkon aus kann man jeden Tag beobachten, wie die Eichkätzchen ihre Kokosnüsse artistisch elegant frühstücken.
Die “Stadt” ist klein, einfach und es sind viele deutschsprachige hier um Spanisch zu lernen. Hier geht der Lern-Alltag weiter – mit dem Unterschied, dass am Nachmittag nur noch am Strand gefaulenzt wird!
Am Strand ist es hier übrigens ganz normal, wenn Pferde auch frei am Strand spazieren… werden dann irgendwann von ihren Besitzern wenn sie gebraucht werden geholt… so schön!
Nach der ersten Woche – viel passiert hier wirklich nicht – wollen wir aber übers WE wieder weg und entscheiden uns ein langes WE in Santa Teresa einzulegen!
Als wir ankommen begeben wir uns auf die Suche nach einem günstigen Quartier und gehen samt Gepäck die Straße entlang… heiß… 40 Grad… staubig… kaum gehe ich in einem Quartier nachfragen zwecks Preis und komme wieder raus, hebt gerade ein Straßenhund sein Bein an meinem Koffer um den zu markieren. NA WARTE… Nachdem hier bei jedem Flug die Gepäckstücke von Drogenhunden kontrolliert werden, hat hier offenbar schon einer eine Duftnote hinterlassen… danke! Schnell mit Wasser angeschüttet und am Abend desinfiziert… den ganzen Koffer… Frechheit…
Endlich auch ein Schlafplätzchen gefunden und ab zum Strand… zuschauen, wie die Sonne über dem Wasser verschwindet… schön! Der Strand ist km lang und am Ende bei den Palmen liegt ein Nebel in der Luft… mystisch…
Hier sind viele Surfer, das Dorf selbst besteht zur Hälfte aus ausgewanderten Surfern – es gibt also viel zu schauen! 😉
Und dann ist es soweit: seit eeeewig zum ersten Mal wieder Sushi! Es war so schön!
Was ich schon immer mal machen wollte: am Strand in den Sonnenuntergang reiten! DONE! sooooo schön!
Am nächsten Tag packt mich dann doch noch der Ehrgeiz und ich steige (oder eher lege mich) auch zum ersten Mal auf ein Surfbrett. Nach motivierenden Worten wie “na aufstehn musst halt” habe ich mich zum allein-üben entschlossen und hab’ es dann sogar stehend auf das Brett geschafft! jippieeeee!
Unser Quartier war von Bäumen umgeben und dementsprechend gab’s auch wieder vieeel Getier! Ich habe sogar ein Gürteltier gesehn!! Jede Menge Leguane (der größte war glaube ich gesamt über 1,5m), Kolibris und soetwas wie eine riesen Ratte (aaaah) und eine blaue Krabbe, die einen Fight gegen ein Eichhörnchen gewonnen hat.
Nach einem herrlichen Wochenende geht’s zurück nach Samara…
Pura Vida!
Das Leben am Strand ist hart… das glaubt ihr jetzt natürlich nicht, aber seit dem wir hier am Strand Spanisch lernen, gibt es außer extreme-beach-chilling am Strand kaum Aktivitäten… und meine UNO-Siege sind jetzt zwar schon Highlights, aber fällt vermutlich in die Kategorie “muss man dabei gewesen sein” 🙂
Aber mein Highlight kam quasi als Osterhasi – Besuch aus Wien!! Das lange Osterwochenende perfekt genutzt und wir treffen Lora und Dominik im Landesinnerin, genauer gesagt in Monteverde – Naturschutzgebiet und Cloud Forrest. Voller Vorfreude ging’s mit dem Auto zum Hotel – die Straßen sind so toll, dass man für 37 km ca. 1,5h braucht… und kaum angekommen war die Freude riesig!!! 🙂 Leicht gejetlagt und noch etwas damisch gehen wir mit den Zwein auf unsere ersten Willkommens-Freude-Biertschis bzw Fruchtshakes und danach zur Nachtwanderung in Santa Elena. Mit großen Erwartungen ging’s in den finsteren Dschungel. Leider waren die Tiere aber offensichtlich nicht wirklich aktiv in dieser Nacht (oder unser Guide nicht der smarteste) und wir haben außer Ameisen, einer Tarantel und schlafenden Vögeln nicht all zu viel gesehen….
Am Tag darauf ging’s dann nach Monteverde in den Cloud Forrest. Das war schon wesentlich beeindruckender. Richtiger Dschungel. Allerdings regnet es hier nicht all zu viel, die Wolken hängen aber so tief, dass die Feuchtigkeit daraus den Pflanzen reicht. Kolibris, Hängebrücke, Tukans und dann auch DER Vögel, nach dem hier alle total verrückt sind: der Kezal – wir haben sie alle gesehen 🙂 Abend’s gab’s immer Mädchen-Ratsch-Stunde 🙂 Wie schön!! Am Weg sehen wir außerdem ENDLICH ein Faultier! Wie cool sind diese Tierchen bitte… #faultierlove
Am nächsten Tag wurde es wirklich ernst. Wer mich kennt, weiss vermutlich, dass ich nichtmal gern auf eine Leiter steige… aber ok was soll’s: wir gehen Ziplinen! Alle waren schon total freudig und die anderen Drei haben auch gleich den Bungee Jump gebucht (nein, ich sicher nicht!), nur ich war so schon mehr als unentspannt. Hab’ ich doch schon vor drei Jahren mal einen Klettergarten in 2m Höhe in totaler Panik abgebrochen. Aber gut, man muss manche Dinge einfach öfter ausprobieren… oder?
Wir werden vorbereitet – Gurte, Helm, Handschuhe. Mir wird schon ganz anders… dann geht’s los. Am liebsten hätte ich mich gleich umentschieden, aber jetzt versuche ich es auch. Die erste Strecke ist nur kurz und noch nicht zu hoch, wir werden von Guides eingehängt. Das ging noch – wobei Spaß anders ist. Die anderen finden es toll. Dann kommt die erste lange Strecke – fast 600m lang und 60m tief. Schweißgebadet komme ich am anderen Ende an und die Frage, wieviele Bahnen noch kommen, wird mit “9″ beantwortet. Puh. Dann kommt noch eine lange Strecke – über 600m und noch tiefer. Jetzt ist der Spaß vorbei. Als ich überlege aufzuhören, sagt mir der Guide, hier kann man nicht aufhören, erst auf der anderen Seite. Alles klar. Große Überwindung und ich lasse mich (nach zweimal zurückhalten 🙂 ) nochmal in die Seile fallen. Augen fest geschlossen und langsam von 30 hinunterzählend, mache ich bei 0 die Augen wieder auf, in der Hoffnung, schon nah am Ende zu sein. Aber nein – es ist erst die Hälfte. Nochmal von 30 runterzählen und eine kleine Panikattacke schleicht sich ein. Völlig aufgelöst schaffe ich es bis zum Ende und JA – ICH WILL HIER AUFHÖREN!!
Die anderen Drei schaffen es heldenhaft bis zum Ende – sogar mit Spaß. Beneidenswert 🙂 Als sie fertig sind geht’s weiter und die drei stürzen sich noch 148m in die Tiefe. Mir wird beim Zuschauen schon übel…
das einzige Foto vom Ziplinen… so schlimm wie das Foto ist, war für mich auch der Nachmittag.
Nach der respektablen Leistung geht’s weiter nach Arenal.
Es ist Hochsaison. Nach einer 2stündigen Prozedur haben wir dann auch noch eine Unterkunft gefunden, wo wir auch gleich mit der einheimischen Art Kaffee zu machen betraut werden. In einem Stoffsackerl, das einem Tennissocken gleicht, wird der Kaffee gefüllt, oben heißes Wasser drübergegossen – unten gibt’s dann den frischen Kaffee! herrlich!
Nächster Punkt war das Naturschutzgebiet um den Vulkan und am Abend ging es in die “Therme”. Die ist ein bißchen anders als bei uns. Das Wasser ist ausschließlichh vom Vulkan erwärmt, die Becken sind aus Stein und mitten im Dschungel. Ziemlich cool. Im heißen Becken hält man es keine Minute aus. Im “kühlsten” mit 36 Grad schlürfen wir dann Gin Tonic und lassen den Osterhasen hoch leben 😉
Dann ist das lange WE auch schon wieder vorbei – wir fahren zur Sprachschule und die zwei Sweeties bleiben in Arenal zum Surfen! SO SCHÖN dass ihr da wart!!
Ach ja… zwei kleine nicht so nette Dinge… erstens habe ich es geschafft, sämtliche Fotos von genau dieser Zeit von der SD Karte zu löschen *aaaaaargh* und meine Kreditkarte wurde missbraucht und mit € 1500 fremdbelastet…. *aaaaaaaaaaaaargh*. Aber ich möchte nicht darüber sprechen. Verdrängung.
ABER: mittlerweile wurden einige der Fotos wieder hergestellt und das Geld von der Versicherung wieder zurücküberwiesen! Am Ende ist eben doch alles gut…