‚Ein bißl dolce vita geht immer.‘ – ganz nach diesem Motto ist Triest wirklich das perfekte Weekendescape (für ein langes Wochenende) um ein bisschen Meeresluft zu schnuppern und die italienische Küche zu genießen… Ach ja und ein bisschen Sightseeing kann man auch machen…
Inhaltsverzeichnis
Die Anreise
Mit dem Auto – etwa 4,5h von Wien – oder ca 7h mit dem Bus.
Die Busse bleiben nicht weit vom Zentrum entfernt stehen – bei der Trieste Centrale. Zu Fuß sind es etwa 10-15 Minuten in die Stadt (zum Hauptplatz). Beim ersten mal Triest (2016) sind wir hier angekommen und es ist total problemlos.
Wenn man mit dem Auto fährt, sollte man sich beim Quartier vorab erkundigen, wo man das Auto am besten abstellen kann, da in der Stadt Kurzparkzone ist. Bei meinem zweiten Triest Besuch (2018) kamen wir mit dem Auto und haben uns nah an der Trieste Centrale einquartiert und uns im Parkhaus direkt am Busbahnhof um €10.-/Tag hineingeparkt.
Ein bissl Sightseeing…
Erstmal einen Überblick verschaffen…
Der Hauptplatz – Piazza dell’Unità d’Italia
… einfach wunderschön! Man sieht den Einfluss der Habsburger… unbedingt tagsüber und abends anschauen… ich habe mich total in diesen Platz verliebt… einfach unglaublich schön #grandeamore <3
Ein Gebäude schöner als das andere und der Habsburger-Einfluss ist nicht abzustreiten… allerdings ist – im Gegensatz zu Wien – jedes einzelne Gebäude unglaublich gepflegt und strahlt weiß…
Canal Grande
… der eigentlich eher nicht ganz so spannende Kanal ist natürlich trotzdem Pflichtprogramm – am besten abends, da schimmern die Lichter am Wasser… romantisch…
… und auch wenn man durch die Stadt schlendert kommt man immer wieder zu schönen Plätzen, engen Gässchen und wunderschönen Gebäuden…
Strandpromenade
Einfach spazieren, Sonnenuntergänge genießen und Spaß mit den Bronzefiguren haben, die überall zu finden sind…
2er Tram
Mit der 2er Tram kann man eine Runde durch die Stadt machen und am besten beim Obelisken aussteigen um dort eine kleine Rundwanderung einzulegen und den Ausblick über die Stadt zu genießen! Als wir waren, gab es einen Ersatzverkehr mit dem Bus, da die Tram ‚vorübergehend‘ nicht in Betrieb war. Bei meinem zweiten Besuch ist es offenbar immer noch so. Die Strecke ist allerdings die gleiche. Zwei Fotos – einmal aus 2016 und einmal von 2018. Das Wetter war beim ersten Besuch eindeutig besser…
Ich gebe zu – es ist tatsächlich nicht die schönste aller Kirchen, aber sie ist mehr als speziell. Ein Betonblock eigentlich – oder eben auch ein grauer Berg, wie der Name schon sagt. Sie ist allerdings erstens so speziell, dass sie ein Besuch wert ist und zweitens bietet sie einen unglaublich schönen Ausblick: auf der einen Seite kann man bis nach Triest sehen und auf der anderen Seite auf das Schloss Miramare. Bei Sonne ist das bestimmt ganz toll.. ja… die hatten wir ja leider nicht…
Piazzetta Riccardo
Ein sehr authentischer und noch romantischerer Platz mit einem Restaurant und einem Café (wichtige Anmerkung: in jedem Café in Triest bzw Italien allgemein gibt es auch immer Drinks am Abend!).
Castello di San Giusto
auf einem Hügel mitten in der Stadt ist ein zuckersüßes Castello – besonders am Abend wirklich hübsch und mit Blick über die Stadt auch wunderschön. Und romantisch. #amore
Castello di Miramare
Ist etwa 15 Minuten mit dem Bus von Triest entfernt und liegt auf einer Felsenklippe mit Blick auf Triest.
Das Schloss wurde im 19. Jahrhundert für Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich erbaut…
Miramare kommt übrigens von mira = sehen und mare = meer – mit einem täglichen Blick aufs Meer könnte ich mich übrigens auch sehr gut anfreunden!!
Die Parkanlage rundherum ist noch 20ha groß und man kann sich einen kleinen Spaziergang gönnen. Wir haben leider ein richtiges Gewitter und Schauer erwischt… aber gut… auch ok…
Der Strand
Nachdem es bei uns an einem Tag geregnet hat, waren wir nur für ein paar Stunden am Stadt-Strand etwa 10-15 min mit dem Bus von der Stadt… Der ist allerdings wirklich eher etwas für kurze Erfrischung und nicht für die große Entspannung…
Das jüdische Viertel
Direkt hinter dem Hauptplatz findet sich das jüdische Viertel. Erkennbar ist es daran, dass sich ein Antiquitäten Geschäft an das andere reiht. Bücher, Geschirr, Möbel und vieles Mehr – für alle Flohmarktliebhaber ein Must-Do!
Essen und Trinken
Kaffee
Triest ist DIE Hauptstadt des Kaffees in Italien. Ich als kleiner Kaffee-addict bin da natürlich im #coffeeheaven! Auch hier läßt sich der Habsburger Einfluss nicht abstreiten… die Kaffeehäuser ähneln den unsrigen in Wien doch sehr.
Nur dass der Kaffee hier definitiv besser ist als in den meisten österreichischen Kaffeehäusern… kann mir mal wer erklären, warum wir es hier nicht so schaffen??
Wie auch immer… in der Tourist Info – gleich in der Seitengasse vom Piazza Unità – des könnt ihr einen Coffee-Pass kaufen: um € 3.- (mittlerweile um € 5.-) könnt ihr dann in 6 von 8 teilnehmenden Cafés (mittlerweile noch 6 von 6 teilnehmenden Cafés) Kaffee eurer Wahl testen. Ganz italienisch, an der Bar versteht sich. Die teilnehmenden Cafés sind allesamt einen Besuch wert. Ein Muss. Finde ich.
Kurz gesagt: Der Kaffee ist überall tip top!
Mein persönliches Highlight Café war definitiv die Pasticceria ‚La Bomboniera‘. In das Interieur habe ich mich total verliebt und sowohl Kaffee als auch die Süßigkeiten sind super, das Personal super freundlich!! Und falls es euch nicht ohnehin sofort auffällt: DER BODEN!! <3
Außerdem mochte ich das Café Tommaseo – das älteste Café der Stadt und eine Institution. So wie in in der La Bomboniera frühstückt man auch hier – und in JEDEM anderen italienischen Café – Cornetto und Kaffee. Cornetto ist eigentlich ein Croissant und gibt’s entweder ‚leer‘ oder mit Marmelade/Creme oder Schoko gefüllt. Foodporn pur.
Abends – oder besser gesagt ab Mittag – gibt es hier natürlich auch Aperol Spritz und co. Dolce Vita eben.
Im Gegensatz zum ‚durchschnittlichen‘ Italiener, verbraucht der typische Triestiner mit etwa zehn Kilogramm Kaffee im Jahr fast das Doppelte des Landesdurchschnitts. Aber das ist nicht der einzige Grund warum Triest die Kaffeehauptstadt Italiens ist.
Hier befindet sich einerseits der Hafen, wo die Rohbohnen direkt angeliefert werden – das seit dem 18. Jahrhundert als die Monarchie hier ihre Rohstoffe anliefern ließ. Andererseits haben sich Kaffee Spezialisten (Speditionen, Labors, Rösterein…) hier angesiedelt.
Wer in Triest Kaffee bestellt, sollte die lokalen Eigenheiten kennen, damit man auch das bekommt worauf man wartet.
IMPORTANTE: Kleiner Triest-Kaffee-Guide!
Cappuccino: ist in Triest das, was sonst ein Espresso Macchiato ist und wird Capo genannt
Caffeelatte: ist in Triest das, was sonst ein Cappucciono ist
Latte Macchiato: ist in Triest das, was sonst ein Caffeelatte ist
Espresso Macchiato: ist in Triest ein Caffé Gocciato oder Goccia
So… alles klar? 🙂
Eis
Wirklich gutes Eis gibt es in der Gelateria Marco… gleich hinter dem Hauptplatz. Malaga und Schoko-Orange waren #icecreamheaven 😉
Aperitivo
Wie in Italien so üblich, wird auch hier das Aperitivo zelebriert: zwischen 17 und 20 Uhr speziell gibt es zu den Drink noch Knabberein… das ist wirklich überall zu finden – wir waren im Urbanis – ein urbaner Treffpunkt nicht weit vom Hauptplatz der seit 1832 zur Stadt gehört und von früh bis spät geöffnet hat. Im Innenraum finden sich wunderschöne historische Mosaike…
Das Caffee Rossini direkt am Canal eignet sich auch außerordendlich gut für eine kleine Pause und einen Aperitivo. Es gibt sogar eine kleine schwimmende Insel am Wasser und die Aussicht ist besonders schön.
Das Antico Café wurde mir von einer Italo-Fan-Freundin empfohlen und wurde direkt auch zu meinem Lieblings-Café bzw Bar. Während tagsüber hier Zeitung gelesen und Kaffee getrunken wird, kommt man abends für Aperol Spritz oder Campari Soda hier her. Leider nur indoor.
Ein bisschen kleiner und enger geht es im Café Walter her. Hier gibt’s sehr gut Tramezzini, Pannini aber natürlich auch Kaffee und Cornetto. An der Bar stehen Nüsse zum Knabbern im 5l-Einmachglas. Man kann hier drinnen oder auch draußen sitzen.
Eataly. Ein Konzept das nicht unbekannt ist. In Triest ist das Eataly direkt am Hafen. Zum Essen ist es nicht empfehlenswert – zu teuer für das was es ist – aber für einen Kaffee oder noch besser einem Aperol Spritz ist es perfekt und die Glasfronten von oben bis unten bieten die beste View von indoor.
Außerdem gibt es jede Menge kulinarische Delikatessen – von Nudeln bis Kuchen – zum Shoppen.
Ist einem das Eataly zu fancy, gibt es noch das die Salsamentaria Olvino Morgante. Ob Schinken, Käse, Süßes oder Nudeln – hier schlägt das Genießer-Herz höher. Es gibt ein paar einfache Tische, wo man auch vor Ort gleich einen Snack essen kann.
Pizza
Auch hier haben wir brav getestet:
1. Pizzeria di Napoli – mit wirklich guter Pizza. Ich hatte eine mit gemischten Pestos (Walnuss, Artischocke und Chili) – mal was anderes! Man kann nett draußen (aber auch drinnen) sitzen und sie ist nicht weit vom Zentrum entfernt.
2. Pizzeria Da Gino – hier ist man mitten unter Einheimischen in einer sehr rustikalen Atmosphäre. Die Preise für Pizza beginnen bei 3,90 und gehen bis zu 7,90 – ein richtiges Schnäppchen. Und schmecken tut’s auch ausgezeichnet! Nur muss man dafür etwas weiter spazieren – etwa 20-30 Minuten vom Zentrum zu Fuß entfernt…
3. Pizzeria Al Civicosei – klassische Pizza in hipper Umgebung. Sehr gut und eine Reservierung unbedingt empfohlen! Außerdem kann ich den Vino Frizzante – den Hauswein – wärmstens empfehlen! Als Fan der Proseccostraße würde ich sagen, er kommt von der Umgebung dort… wenig Kohlensäure und trocken. Ein Traum!
Osteria
Wenn man mal genug von Pizza hat muss man in die Osteria – wir waren in der
Osteria Istriano: es gab ausgezeichnetes Essen und das Personal war unglaublich nett! Die Preise ebenfalls total ok.
Direkt am Meer gibt es natürlich auch jede Menge Fisch und Meeresfrüchte. Im Salu Mare kommt täglich fangfrischer Fisch in schlichtem aber netten Ambiente auf den Tisch – nur etwa fünf Minuten vom Hauptplatz entfernt. Ich hab‘ mich für den Oktupus entschieden. So gut.
Unterkunft in Triest
Ein Appartement das ich euch sehr ans Herz legen kann: The lion’s Den
Hier werden nur 4 Zimmer vermietet, es ist sehr, sehr liebevoll eingerichtet, man spaziert durch eine Fußgänger-Meile in ca 5-10 Minuten zum Hauptplatz und – falls ihr mit dem Auto anreist – einen Parkplatz nur ca 300m entfernt (Kosten: ca 16.-/Tag): Parcheggio Saba Foro Ulpiano. Der Besitzer kümmert sich sehr und gibt auch gerne Tips für die Stadt. Was besonders cool ist? Die Wandtapete! Seit ich hier war, möchte ich auch eine. Das Badezimmer ist dahinter versteckt – wer hätte es erkannt?
Wart ihr schon mal? Wo sind eure Lieblingsplätze?
Ach ja – übrigens haben wir uns ein bisschen von Kathi und Romeo sowie von der lieben Julia inspirieren lassen…
Und wenn ihr schon ‚in der Gegend seid‘ – ich kann euch natürlich auch Venedig ans Herz legen – ich war mittlerweile schon über 10 Mal dort… ich liebe die Stadt und abseits der Touristenpfade ist und bleibt sie die schönste Stadt der Welt! Meine Highlight und Secret Spots in Venedig findet ihr hier.
Last but not least: nehmt euch bequeme Schuhe mit…
Info: Dieser Artikel ist von meinem ersten Besuch in Triest (2016) und hat nach meinem zweiten Besuch (2018) und meinem letzten Besuch (2020) ein großes Update bekommen.
In diesem Artikel sind Affiliate links enthalten. Dies verändert allerdings in keinster Weise meine Meinung. Alles wurde selbst bezahlt.
5 comments
Triest ist wirklich eine wunderbare Stadt!
Empfehle außerdem die Gran Malabar für Aperitivo (geht zu jeder Tageszeit – und gerade in Triest bekommt man zum Getränk meistens eine unheimlich große Auswahl an Snacks), das Ristorante Savron (früher außerhalb der Stadt, mittlerweile im Zentrum…der Besitzer hat ein Kochbuch über die Habsburger Küche geschrieben) sowie Ristorante Belvedere (nebenan in Muggia). Ein wunderbar einfaches Lokal, das aber großartigen Fisch anbietet, ist die Trattoria Sociale in Prosecco oberhalb von Triest.
Und wenn man schon mal da ist, ist Grado und das dortige Ristorante da Ovidio nicht weit. 🙂
Danke für´s Fernweh! 😉
Ohhhh, wie schön!! Triest hat mir so gut gefallen und nach diesem Beitrag möcht ich sofort wieder zurück. Das „La Bomboniera“ sieht ja total entzückend aus – das muss ich mir merken. Freut mich, dass wir euch ein bisschen inspirieren konnten 🙂
Liebe Grüße,
Kathi
ja es ist wirklich super schön! Das Café haben wir leider nicht mehr geschafft – das steht für nächstes Mal auf der Liste!
Aber das Eisgeschäft und die Pizzeria wurden in Angriff genommen 😉
Wirklich eine tolle Stadt!
Ich empfehle weiters die Gran Malabar für Aperitivo, das Ristorante Savron sowie Ristorante Belvedere (nebenan in Muggia).
Und wenn man schon mal in Triest ist, ist Grado und dort das Ristorante da Ovidio nicht weit. Erstklassiger Fisch!
klingt super – werde ich mir für meinen nächsten Besuch gleich mal merken 😉 danke dir!!